Zweifellos ist das Ergebnis der Bundestagswahl für die CDU eine Niederlage, die sich gewaschen hat. Nicht nur das gesamtdeutsche Ergebnis, auch die Entwicklung in unseren beiden Städten sprechen eine deutliche Sprache:
Umgangssprachlich sagt man dazu "Die haben Dresche erhalten". Nicht wenige unter uns freuen sich und sagen "Geschieht denen ganz recht.". Und tatsächlich ist beiden Aussagen und auch weiteren sachlichen Kritiken momentan kaum etwas entgegenzusetzen. Die CDU hat sich auf Erfolgen ausgeruht, wurde träge, selbstzufrieden und war zuletzt immer weniger in der Lage die Anforderungen und Probleme der Bürger war zunehmen, geschweige denn diese zu lösen. Ein Prozess der nicht erst seit heute und gestern, sondern bereits vor einigen Jahren seinen Anfang nahm...
Jetzt jedenfalls waren die Wählerinnen und Wähler mit ihrer Geduld am Ende und haben die CDU mit Recht abgestraft. Dabei kann durchaus ein Vergleich zur Wirtschaft gezogen werden. Von einem Unternehmen, welches Produkte herstellt die nicht zeitgemäß sind oder nicht den Qualitätsansprüchen der Nutzer entsprechen, werden sich die Käufer abwenden, egal wie hell die Marke ehemals gestrahlt hat. Nicht von ungefähr gibt es wohl weltweit keinen Hersteller von Schreibmaschinen mehr. Auch Nokia, ehemals der weltgrößte Handyhersteller, hat die Zeichen der Zeit, hin zum Smartphone, nicht ernst genommen. Auch hier haben die Käufer gewählt und haben Nokia durch andere Marken mit moderneren Produkten ersetzt. Der Markt richtet es, ein Grundsatz der Marktwirtschaft!
Auf die Politik übertragen muss es heißen: "Die Demokratie richtet es!
Mit jeder Wahl können die Bürger darüber befinden, ob das Produkt noch ihren Maßstäben genügt, ob es noch zeitgemäß ist. Seien wir dankbar, dass wir hier in unserem Deutschland und in Europa mitentscheiden können, welcher Weg bestritten werden soll. Millionen, nein Milliarden von Menschen in anderen Ländern beneiden uns um diese Freiheit. Wir sollten diese Privilegien deshalb nicht leichtfertig in Frage stellen. Und schon gar nicht dürfen wir an der Demokratie zweifeln. Nur sie garantiert uns einen Umfang an Freiheiten, den andere Gesellschaftsformen in keiner Weise bieten. Deshalb schauen und hören Sie genau hin, wenn jemand diese Errungenschaften ablehnt oder sie gar abschaffen will, er könnte es nicht gut meinen, könnte es auf unsere Freiheiten abgesehen haben...
Die CDU wird nun erst einmal aus der vordersten Front der Bundespolitik zurückziehen müssen. Sie braucht Zeit, um sich neu zu erden. Zeit, um wieder Beziehungspflege zu ihren Wählern zu lernen und zu praktizieren. Zeit, um neues Vertrauen aufzubauen. Wie lange dies dauern wird, ist nicht vorhersehbar. Ob es gelingt, davon bin ich überzeugt.
Was feststeht ist, dass die CDU in jeder Situation ein Verfechter der Demokratie bleiben wird. Bleiben Sie es auch!
Bis bald!
Andy Kehrer
Vorsitzender des Ortsverbandes Zwönitz-Elterlein
